6. Netzwerk ZfP - Ein Resümee

Mit dem 6. „Netzwerk ZfP“ konnte die ZfP Gemeinde wieder einen vollen Erfolg verbuchen. Mit über 50 Teilnehmern und Teilnehmerinnen zeigte sich wieder, dass ein großes Interesse am Erfahrungsaustausch und an neuen Technologien sowie ein starker Zusammenhalt besteht.
Auch in Richtung des Heranführens der Jugend an die ZfP konnten wieder Akzente gesetzt werden. Herr DI Schober war mit der Abschlussklasse der HTBLA Eisenstadt, Abteilung Werkstofftechnik, nach Wien gereist, um der Veranstaltung beizuwohnen.

Ein Ausblick in die Zukunft der Bauteilprüfung wurde uns durch Dr. Kreutzbruck (BAM) gewährt. So sind beispielsweise neue Sensoren für die Magnetpulverprüfung in Entwicklung bei der Streufelder mittels GMR – Sensoren mit sehr hoher Empfindlichkeit detektiert werden können.
Als weiteres Highlight ist die Prüfung von CFK und Verklebungen mittels Luftultraschall im Vergleich zur Squirtertechnik zu erwähnen. Mit fokussierten 250 kHz Prüfköpfen können hier schon beachtliche Ergebnisse erzielt werden.
Mit Entwicklungen aus den Bereichen Laserthermografie, thermoakustische Ultraschallwandler und neue UT – Matrixarrays konnte das Auditorium in Erstaunen versetzt werden.

Der wirtschaftliche Vorsprung durch anwendungsorienterte Automatisierung in der Ultraschall- und Röntgenprüfung wurde von Ing. Höller (FACC) aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt anschaulich demonstriert. Das ausgeklügelte Zusammenspiel mechanischer Komponenten mit der Physik der ZfP ermöglicht eine Optimierung von Prüf- und Rüstzeiten, die eine Zeitersparnis von bis zu 80% im Vergleich zur manuellen Prüfung ermöglichen.

Dass die ambulante Metallografie ein unverzichtbarer Bestandteil der ZfP, gerade im Bereich von Revisionsprüfungen und bei der Abschätzung der Restlebensdauer, ist wurde uns von Ing. Balas jun. (TÜV Austria) an Hand von Schadensfällen anschaulich demonstriert.

Die jährlichen Kosten bedingt durch Korrosionsschäden werden auf rund 10 Mrd. Euro geschätzt. Prof. Linhardt (TU Wien) beleuchtete Ursachen, Phänomene und Prüfmethoden, wie etwa den EMP Test als elektrochemischen Nachweis der Werkstoffsensibilisierung.

Ing. Kunes (TÜV Austria) präsentierte das stets präsente Thema der Umsetzung der Anforderungen der EN 1090 -2. Gerade in der Execution Class 4 gibt es noch Ungereimtheiten in der Anwendung von Zulässigkeitsgrenzen bei ergänzenden Prüfverfahren.

Mag. Prugger (Rechtsanwalt) erörterte die Vielzahl an haftungsrechtlichen Rechtsgrundlagen zum Thema der Haftung im Bereich der Zerstörungsfreien Prüfung, die uns wieder vor Augen führen, dass relevante Standards auf Punkt und Beistrich eingehalten werden müssen.

Großen Dank sei den hochkarätigen Vortragenden ausgesprochen, die mit der großzügigen Unterstützung unserer Sponsoren und der Reed Messe Wien sowie unserem Organisationskomitee, Dr. Heck und Ing. Mag. Rabenseifner, eine sehens- und hörenswerte Veranstaltung ermöglicht haben.